Alle Betriebe in der EU die Tiere bzw. Tierprodukte für den Verzehr in den Handel bringen oder verarbeiten haben eine Veterinärkontrollnummer (Betriebsnummer) an Hand derer die Produktionsstätte (nicht nur die Firma !) eindeutig gekennzeichnet ist.
War es bis vor einiger Zeit nur auf allen abgepackten Molkereiprodukten (Joghurt, Käse, Milch etc.) vorgeschrieben das sogenannte Genusstauglichkeitskennzeichen — ein Oval mit einer Buchstaben-Nummernkombination der Art D SN 006 EWG — anzugeben (auf dem Etikett aufgedruckt oder im Gefäßboden eingeprägt), ist dies nun auch bei allen anderen Produkten tierischer Herkunft (Fisch, Wurst) Pflicht.[1, 2]
Die darin enthaltene EWG-Nummer des Herstellers ist unabhängig von dem (Marken-) Namen unter dem das Produkt verkauft wird.
Länge | Struktur für DE | |||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
max. 13 |
| |||||||||||||
* bspw.: xxx, aaxxx, xx-xxx aa. Die Nummer ist meist eine Kombination aus der Betriebskennung und einer Laufzahl. ** bzw. bei nicht-deutschen Nummern das landessprachliche Äquivalent zu EWG: CEE, EEC, EEG, EØF, EOK, EU, IW. |
A, AT | Österreich |
B | Belgien |
BG | Bulgarien |
CH | Schweiz |
D | Deutschland |
DK | Dänemark |
E, ESP | Spanien |
EL | Griechenland |
F | Frankreich |
I | Italien |
IRL | Irland |
L | Luxemburg |
NL | Niederlande |
P | Portugal |
PL | Polen |
S | Schweden |
SU | Finnland |
UK | Großbritannien |
BE | Berlin |
BB | Brandenburg |
BW | Baden-Württemberg |
BY | Bayern |
HB | Bremen |
HE | Hessen |
HH | Hamburg |
MV | Mecklenburg-Vorpommern |
NI | Niedersachen |
NW | Nordrhein-Westfalen |
RP | Rheinland-Pfalz |
SH | Schleswig-Holstein |
SL | Saarland |
SN | Sachsen |
ST | Sachsen-Anhalt |
TH | Thüringen |
Molkereiprodukte | |
AFF | Affen und Halbaffen |
EFB | Verarbeitungsstätten für Fischereierzeugnisse |
EFG | Großhandelsmärkte und Versteigerungshallen für Fischereierzeugnisse |
EFS | Fabrikschiffe |
EFU | Umpackzentren für lebende Muscheln |
EHK | Hackfleisch- und Fleischzubereitungen |
EK | Kühl- und Gefrierhäuser |
EMR | Fabrikschiffe |
EMV | Versandzentren für lebende Muscheln |
EP | Eiprodukte und -handelsbetriebe |
ESG | Geflügelschlachtbetriebe |
ESK | Schlachtbetriebe (für Hauskaninchen) |
ETC | Embryotransfereinrichtungen (Pferden, Schweinen, Schafen, Ziegen) |
ETE | |
ETO | |
ETR | Embryotransfereinrichtungen |
ETS | |
ES (S) | Schlachthöfe |
EV | Fleischverarbeitungsbetriebe andere Erzeugnisse tierischen Ursprungs (Fettschmelzen und Darmbearbeitungsbetriebe) |
EVG (G, GS, GV) | Gelatinebetriebe |
EW | Wildbearbeitungsbetriebe |
EZ | Zerlegebetriebe |
EUZ | Umpackbetriebe nach dem Fleisch- und Geflügelfleischhygienerecht |
EZG | Geflügelfleischzerlegungsbetriebe |
EZK | Zerlegungsbetriebe(für Hauskaninchen) |
F | Fischhaltungsbetriebe |
KBP | Besamungsstationen (Pferde) |
KBSZ | Besamungsstationen (Schafen, Ziegen) |
LRP | Lager- und Sortierbetriebe für Rohmaterial (Herstellung pharmazeutischer Erzeugnisse) |
LRT | Lagerbetriebe für Rohmaterial (Herstellung technischer Erzeugnisse) |
LRH | Lagerbetriebe für Rohmaterial (Herstellung von Futtermitteln für Heimtiere) |
TBA | Tierkörperbeseitigungsanstalt |
B | Burgenland |
K | Kärnten |
N | Niederösterreich |
O | Oberösterreich |
S | Salzburg |
ST | Steiermark |
T | Tirol |
V | Vorarlberg |
W | Wien |
Die Veterinärkontrollnummern enthalten keine Prüfziffer.
Die EWG-Nummer eignet sich oft besser zum Preisvergleich von Produkten als der EAN, da sich scheinbar verschiedene Produkte (anderer Name, andere Verpackung, andere Menge, anderer EAN) auf einen Hersteller zurückführen lassen, insbesondere wenn man auf Herstellernummernlisten zurückgreift.[1, 3] Wer wissen will, wo die in den Listen genannten Marken verkauft werden erfährt dies beim einem Blick in die Lebensmittelmarkenübersicht. Auch erhöht sich die Transparenz für den Verbraucher insgesamt, da es schon zum Nachdenken anregt, wenn bspw. der Feta mit dem griechischen Namen auf der Verpackung von einer Kuh auf einer bayrischen Alm stammt oder die laut Verpackungsaufschrift original irische Butter aus Nordrhein-Westfalen und Frankreich (Kerrygold D-NW 310 EWG & F 59.462.30 CEE; Greenfields D-NW 311 EWG) kommt. Oder sollte in diesen Fällen tatsächlich die Rohmilch quer durch Europa gefahren werden um dann fertige Produkte wieder quer durch Europa zum Kunden zur bringen? Übrigens gibt es auch Butter aus irischer Quelle auf dem deutschen Markt (Leichtgold von Campina IRL 1023 EEC).
Auch Verbraucher die Wert auf Bioprodukte legen, sollten einen Blick auf die EWG-Nummer werfen und vergleichen welche anderen Produkte aus derselben Quelle stammen. Nur so läßt sich abschätzen ob sich ein eventueller finanzieller Mehraufwand für ein Bioprodukt lohnen könnte. Gleiches gilt auch für sogenannte Mode bzw. Trendmarken (bspw. Du darfst u.a.).
Darüberhinaus kann die Veterinärkontrollnummer auch im Falle von Problemen als Grundlage für eine Rückrufaktion dienen.
Neben den Veterinärkontrollnummern gibt es noch weitere Nummernsysteme zur Kennzeichnung von Lebensmitteln:
Bei all dem Nummerierungswahn und der Einteilung nach Handelsklassen, darf nicht übersehen werden, das keine dieser Kennzeichnungen im Grunde etwas über das Wichtigste eines Lebensmittels aussagt, seine Qualität. Die Nummernsysteme erleichtern ausschließlich nur die Rückverfolgung von Lebensmitteln. In diesem Zusammenhang sind auch die Vergleiche der Stiftung Warentest [5] nicht immer frei von jeder Kritik. Abgesehen von Schadstoffgehalten werden bevorzugt Produkte miteinander verglichen. Eine gute Bewertung sagt also nicht unbedingt etwas darüber aus, wie gut ein Produkt sein könnte. Selbst die Definition von Qualität ist nicht unbedingt eindeutig. Einerseits kann man Qualität auf Geschmack und Inhaltsstoffe beziehen, andererseits aber auch auf Transport- und Lagerfähigkeit. Ausschlaggebend sollte eigentlich die zweckbestimmte Qualität von Lebensmitteln sein, denn ihr Zweck dient der Ernährung. Genau hier liegt unter anderem das Problem bei der konstant sinkenden Qualität von Lebensmitteln, die auch durch die Nummerierugen nicht aufgehalten werden kann. Die Nahrungsmittelindustrie legt als Großindustrie eben den Schwerpunkt auf Transport und Verarbeitung:
Bananenkrieg), gefördert werden aber die großen minderwertigen Bananensorten wie man sie aus jedem Supermarkt kennt. Desgleichen gibt es seit einigen Jahren auch praktisch kein echtes Ananas mehr zu kaufen, sondern nur noch minderwertige Zuchtsorten (die Unterscheidung kann heutzutage recht einfach vorgenommen werden, einfach mit der vollen Hand in die Blätter fassen, wenn es nicht weh tut ist es kein richtiges Ananas). Auch vor einheimischen Sorten macht dies nicht halt, wenn man an Blaubeeren denkt die heutzutage zwar groß aber ziemlich geschmaklos sind.
Allerdings muß auch der Verbraucher wieder lernen einige Dinge zu akzeptieren. Dazu gehört bspw. daß das Aussehen (wie gemalt
) nicht unbedingt ein Maß für die Qualität ist, ebenso wie naturgemäß Schweinefleisch fetthaltig ist. Auch hat die zunehmende Verbreitung von Discountern nicht nur Vorteile. Hinter vielen Produkten bei den Discountern stehen zwar Markenprodukte [6], aber ihre anhaltende Ausbreitung führt nicht nur zu einer Vedrängung des arbeitsplatzintensiven Einzelhandels und generell zu einer Abnahme der Produktvielfalt, sondern hat auch weitreichende Wirkungen weit über die Landesgrenzen hinaus.[8, 9, 10]
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